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Die Grundlagen der professionellen Kommunikation




Wir alle kommunizieren jeden Tag mit unseren Mitmenschen, sodass wir eigentlich alle Kommunikationsexperten sein müssten. Trotzdem ist unsere Welt voller Missverständnisse und Konflikte.


Nur wenige befassen sich wirklich mit der Kunst der Kommunikation, dabei ist sie gerade im Beruf unglaublich wichtig.


In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Fragen

  • wie wir kommunizieren

  • welche Auswirkungen unsere Kommunikation hat

  • wie du die Kommunikation im Unternehmen verbessern kannst


Legens wir los!



Man kann nicht nicht kommunizieren.

- Paul Watzlawick


Inhaltsverzeichnis


Status Quo

Warum ist die richtige Kommunikation so wichtig für Unternehmen?

Verbale Kommunikation

Non-verbale Kommunikation

Schriftliche Kommunikation

Visuelle Kommunikation

Arme und reiche Medien

Kommunikationsregeln für verbale Kommunikation

Kommunikationsregeln für non-verbale Kommunikation

Buchempfehlungen

Fazit: Du kommunizierst rund um die Uhr - also mache es clever!



Status Quo


Dass Kommunikation einen erheblichen Einfluss auf Verhalten, Motivation, Effektivität und Effizienz hat, können wir als allgemein anerkannt betrachten. Es gibt also keine flächendecke Ignoranz ihrer Signifikanz (mehr).


Das Problem liegt in der Einschätzung der eigenen Kommunikationsfähigkeiten und welche Art der Kommunikation zielführend ist. Die meisten Menschen denken, dass wenn sie sie eh den ganzen Tag kommunizieren, sie auch gut darin sind. An eventuelle Kommunikationsschwierigkeiten sind dann die anderen Menschen Schuld.


Doch Kommunikation und insbesondere professionelle Kommunikation ist alles andere als leicht. Echte Kommunikationsstärke wird heutzutage noch deutlich unterschätzt und ist definitiv kein Nebenjob.



Wer ist für die Kommunikation zuständig?


Die externe Kommunikation wird selten dem Zufall überlassen, dafür werden erfahrene PR Manager, Pressesprecher, Community Manager und Consultants engagiert.


Die interne Kommunikation hatte bis vor kurzem nicht diesen hohen Stellenwert, was sich nun ändert. Führungskräfte werden vermehrt nach Kommunikationsfähigkeiten (und -willem) ausgesucht und gefördert, z.B. durch Seminare und Weiterbildungen.


Dazu suchen immer mehr Unternehmen nach festen Kommunikationsexperten wie Communications Manager, Feel Good Manager oder Happiness Manager.


Mehr zum Happiness Management erfährst du in unserem Artikel Was ist das Happiness Management & was bringt es?




Warum ist die richtige Kommunikation so wichtig für Unternehmen?


Die Kommunikation ist die Grundlage der Zusammenarbeit und Arbeitsteilung in deinem Unternehmen. Sie ist das stärkste Bindeglied zwischen Menschen, hat einen enormen Einfluss auf die Motivation und Engagement und ermöglicht den Wissenstransfer.


Die Informationen, die wir durch Kommunikation durch Medien und unsere Mitmenschen erhalten, schaffen unsere Wirklichkeit und beeinflussen unsere Wahrnehmung. Und genau dieser Einfluss kann positiv oder negativ sein.


Wie wir etwas sagen hat oft eine größere Wirkung als was wir sagen.

Kommunikation schafft entweder produktive, neutrale oder destruktive Arbeitsbedingungen.



Die Chancen von produltiver Kommunikation


Gelungene Kommunikation hat enorme unternehmensinterne und -externe Auswirkungen, die entscheidend für den Unternehmenserfolg sind, wie u.a.:

  • Reibungslose Abläufe und klare Zuständigkeiten

  • Eine produktive Zusammenarbeit

  • Ein angenehmes Arbeitsklima

  • Schnellere Konsensbildung

  • Mehr Motivation und Engagement der Mitarbeiter

  • Eine konstruktive Feedbackkultur

  • Weniger und schneller gelöste Konflikte

  • Schneller Wissenstransfer

  • Eine gemeinsame Vision

  • Mehr Loyalität und Mitarbeiterbindung

  • Eine gute Reputation und Employer Branding

  • Resilienz in kritischen und belastenden Phasen

  • Ein Erfolg bringendes Mindset


Kommunikation steuert das Miteinander


Die Kommunikation steuert den Umgang untereinander und hat somit großen Einfluss auf das Teamwork. Sie vermittelt Respekt und Anerkennung und kann als ein Instrument für Gleichberechtigung verwendet werden.


Kommunikation kann Konflikte entstehen lassen, vermeiden oder lösen.

Nur über Kommunikation lässt sich eine gemeinsame Vision entwickeln. Daher ist sie enorm wichtig, um die Zusammenarbeit zu koordinieren.



Teil der Unternehmenskultur


Die Kommunikation ist Teil deiner Unternehmenskultur, die von Arbeitnehmern immer stärker gewichtet wird.


Mitarbeiter passen sich der Kommunikation an, die sie beobachten und erleben.


Nicht jeder kommt mit jedem Kommunikationsstil zurecht - und das ist okay!

Personalbeschaffung & Recruiting


Ein Bereich, wo die Kommunikation im Unternehmen besonders wichtig ist, ist die Personalbeschaffung.


Zum einen musst du professionell kommunizieren können, um für geeignete Bewerber attraktiv zu sein. Im Idealfall ziehst du mit deiner Kommunikation auf dem Arbeitsmarkt Bewerber mit den gewünschten Qualifikationen, in notwendiger Anzahl an, die auch zu deiner Unternehmenskultur passen.


Für den letzten Punkt sind wieder exzellente Kommunikationsfähigkeiten gefragt, denn es gilt herauszufinden, wie deine potentiellen Mitarbeiter tatsächlich sind und nicht nur, wie sie sich im Bewerbungsprozess präsentieren.


Dafür müssen du bzw. deine Recruiter zwischen den Zeilen lesen und hören sowie die richtigen Fragen stellen können.



Arten von Kommunikation


Klären wir nun die Grundlagen der Kommunikation. Diese zu kennen uns unheimlich hilfreich, um deine eigene Kommunikation zu verbessern und die deiner Mitmenschen zu verstehen.


Verbale Kommunikation


Verbale Kommunikation bezeichnet das Kommunizieren mit Sprache. Darunter fallen das gesprochene, das schriftliche Wort und z.B. die Gebärdensprache.


Häufig können wir verbal am effektivsten ausdrücken, was wir mitteilen wollen. Doch auch, wenn wir durch Sprechen und Schreiben direkt ausdrücken können, was wir wollen, heißt das noch lange nicht, dass unsere Mitteilungen auch so ankommen, wie wir es bezwecken.


Unsere Wortwahl und unsere Formulieren haben eine enorme Wirkung, daher ist es unglaublich wichtig, dass du als Geschäftsführer oder Personaler diese Grundsätze kennst.


Wir haben einen Artikel mit dem Fokus auf verbaler Kommunikation, den du dir unbedingt anschauen solltest. Er heißt: Der richtige Umgang mit Mitarbeitern für mehr Motivation, Zufriedenheit und Produktivität




Non-verbale Kommunikation


Jegliche Kommunikation, die ohne die Verwendung von Sprache stattfindet, bezeichnen wir als non-verbal. Dazu zählen u.a. Mimik, Gestik, Betonung oder pantomimische Bewegungen.


Unsere Körpersprache läuft bei der großen Mehrheit der Menschen vollkommen unterbewusst ab, weshalb sie enorm viel über uns verrät. Für Menschen, die sich mit non-verbaler Kommunikation auskennen, sind wir ein offenes Buch.


Gelegentlich setzen wir Mimik und Gestik auch bewusst ein, z.B. ein zustimmendes Nicken oder ein kritischer Blick, wenn wir das Gesagte nicht bestätigen können.


Non-verbale Kommunikation geht schnell und oft auch automatisch, sie birgt aber auch das Risiko von schnellen Missverständnissen.



Schriftliche Kommunikation


Die schriftliche Kommunikation in der Arbeitswelt ist allgegenwärtig. In dieser Stelle lassen wir Briefe aus, denn diese Art der schriftlichen Kommunikation muss vor allem eins sein: rechtssicher.


Widmen wir uns eher der digitalen Kommunikation wie Mails und Kurznachrichten, die heute für viele Personen das Standard Kommunikationsmittel sind, besonders im Home Office. Sie wären das ideale Mittel, um direkt, objektiv und zielgerichtet zu kommunizieren, wäre da nicht die subjektive Interpretation.



Viel Spielraum für Interpretationen


Wir lesen die Nachrichten anderer stets mit einer - bewussten oder unbewussten - Erwartungshaltung. Entweder rechnen wir mit einem bestimmten Verhalten von einer Person oder wir haben Erwartungen, wie andere Menschen generell mit uns umgehen.


Daher können selbst einfachste Nachrichten missverstanden werden.


Asynchrone Kommunikation


Dazu kommt, dass eine Unterhaltung per Mails und Chatnachrichten oft zeitversetzt stattfindet. Das erhöht nicht nur das Risiko für Missverständnisse sondern ist auch für unser Gehirn enorm anstrengend.


Alles, was länger als 0,2 Sekunden verzögert ist, wird von uns als asynchrone Kommunikation verarbeitet.



Visuelle Kommunikation


Visuelle Kommunikation bezeichnet das Vermitteln von Informationen anhand von sichtbaren Medien wie Fotos, Videos, Bilder oder Grafiken.


Wir verwenden beispielsweise Smileys und Emojis in Textnachrichten, um unsere Gefühle, Reaktionen und Meinung auszudrücken.



Arme und reiche Medien


Richard Daft & Robert Lengel unterscheiden in ihrer Media Richness Theory in der Kommunikation zwischen armen und reichen Medien.


Arme Medien sind Medien, die wir nur mit einem oder wenigen unser Sinne wahrnehmen, z.B. lesen wir ein Dokument, eine Mail oder hören eine Sprachnachricht.


Als Reiche Medien bezeichnen wir solche, die auf mehrere unsere Sinneswahrnehmungen wirken, z.B. ein Video mit Ton, eine gehaltene Präsentation oder ein persönliches Gespräch.


Je persönlicher ein Medium, mit desto mehr Reizen nehmen wir die Kommunikation wahr.



Kommunikationsregeln für verbale Kommunikation


Kommen wir nun zu den Praxistipps für professionelle Kommunikation. Mit diesen Tipps der Kommunikation und den zugehörigen Grundlagen kannst du die Kommunikation in deinem Unternehmen verbessern.


Kommunikation ist nie objektiv, sondern subjektiv.

Egal in welcher Situation wir uns befinden, wir tragen stets unsere Erfahrungen, unser Wissen und unsere Erwartungen mit uns - und unser Gegenüber ebenso.


Daher ist es wichtig dir bewusst zu machen, mit wem du kommunizierst. Wir sollten versuchen, unseren Gesprächspartner zu kennen, zu beobachten und unsere Kommunikation daran anpassen. Anhand seiner Reaktionen erfahren wir alles, was wir für unser weiteres Gespräch wissen müssen.



Sender und Empfänger



Mit Sicherheit hast du schon einmal vom Sender-Empfänger-Modell gehört. Das Konzept beschreibt, dass es zwischen dem Sender und dem Empfänger zu Schwierigkeiten kommen kann, die die Botschaft beeinflussen können.


Der Sender codiert seine Nachricht in Sprache, z.B. verbale Sprache oder Körpersprache.

Der Empfänger muss dann diese codierte Nachricht wieder decodieren, also richtig interpretieren.


Mögliche Störfaktoren sind hier nun Lärm, die Sprache, unterschiedlicher Wissensstand, Kultur, mangelnde Aufmerksamkeit, Ironie, Doppeldeutigkeit oder auch ein Stille-Post-Effekt, sollten weitere Personen zwischengeschaltet sein.


Sollte dein Gesprächspartner also nicht so reagieren, wie du es erwartest hast, vergewissere dich zunächst, ob deine Message richtig angekommen ist.


Mit diesem Modell kannst du gewisse Nachrichten ablehnen.

Du kannst das Sender-Empfänger-Modell auch verwenden, um z.B. Provokationen und Beleidigungen abprallen zu lassen. Eine Nachricht muss schließlich empfangen werden und du kannst dich bewusst dazu entschließen, dies nicht zu tun.


Das klappt nicht von heute auf morgen und vermutlich nicht zu 100%, doch kann diese Technik helfen, negative Konfrontationen als weniger gravierend wahrzunehmen. Dafür brauchst du etwas Übung und musst es bewusst wollen.




Sei interessiert und nicht interessant


Oft denken wir, um gut zu kommunizieren, müssen wir viel Spannendes zu erzählen haben. Doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Um ein angenehmer Gesprächspartner zu sein, müssen wir es spannend finden, was uns erzählt wird.


Auch, wenn dein Hauptziel ist, gewisse Informationen mitzuteilen, solltest du stets erst deinem Gegenüber zuhören. Wenn er etwas zu erzählen hat, liegt sieht sein Fokus stets auf seinen eigenen Gedanken, die er erst loswerden muss, bevor er deinen Neuigkeiten oder deine Meinung aufnehmen kann.


Es fällt uns oft enorm schwer wirklich aktiv dem zu folgen, was der andere von sich gibt und dies ernsthaft nachvollziehen zu wollen. Je unterschiedlicher die Meinungen sind, desto eher verhärten sich die Fronten und jeder bleibt gedanklich nur bei seinem eigenem Standpunkt.


Dies ist die simpelste und gleichzeitig die schwierigste Aufgabe in der Kommunikation: aktiv zuhören!

Meist kommunizieren wir eher, um etwas zu sagen als etwas zu hören. Während unser Gegenüber spricht, bereiten wir schon unsere Antwort vor. Manchmal unterbrechen wir ihn sogar, weil wir tief überzeugt sind, dass das, was wir nun zu sagen haben, viel wichtiger und richtiger ist als das, was er noch sagen wollte.


Meister der Kommunikation tun genau dies nicht, sie hören zu und bringen echtes Verständnis für die Meinung des Gegenübers auf. Sie priorisieren das Fragen über dem Sagen - und genau das lässt sie sympathisch wirken.


Nichts von dem, was ich sage, wir mir etwas neues beibringen.

Verstanden hast du den anderen, wenn du seinen Standpunkt so gut erklären kannst wie er selbst.



Ein offenes Ohr für Mitarbeiter


Du und alle Manager sollten den Mitarbeitern aktiv zu hören und als Vorbild agieren. So könnt ihr diese Art der Kommunikation grundlegend einführen und das aktive Zuhören auch in der Belegschaft untereinander fördern.


Ein offenes Ohr fungiert als Ventil - für positive und auch für negative Emotionen. In emotionalen Situationen können wir jemanden gebrauchen, der sich mit uns freut oder mit uns leidet.


Negative Emotionen verschwinden so deutlich schneller, als wenn jemand auf uns einredet, weshalb wir uns ja gar nicht so fühlen brauchen oder etwas unsere eigene Schuld sei. Selbst, wenn dies stimmt, sollten wir in Akutsituationen zuhören und nachfragen und erst, wenn sich die Situation beruhigt hat, mit Ratschlägen kommen.


Mehr Infos zu negativen Emotionen auf der Arbeit und wie du in Akutsituation reagieren solltest, erfährst du in unserem Artikel: Emotionen am Arbeitsplatz, Teil 2: Wut, Neid, Unsicherheit, Frust & Langeweile.




Der richtige Zeitpunkt und Kanal


Wenn wir Botschaften übermitteln wollen, müssen wir uns gut überlegen, welcher Zeitpunkt und welches Medium dafür geeignet ist.


Generell gilt: je komplexer die Informationen desto besser eignen sich reiche Medien und je einfacher die Botschaft, desto eher kannst du auch auf arme Medien zurückgreifen.

Diese Punkte solltest du bei der Wahl deines Kanals mit einbeziehen:

  • Feedback-Geschwindigkeit: Wie schnell kann auf die Nachricht geantwortet werden?

  • Symbolvarietät: Wie viele Informationen können gleichzeitig vermittelt werden?

  • Parallelität: Wie vielen Personen kann ich die Informationen gleichzeitig vermitteln?

  • Überarbeitbarkeit: Wie kann der Empfänger die Nachricht überarbeiten?

  • Wiederverwendbarkeit: Wie können die Informationen repliziert und geteilt werden?


Persönliche Beziehungen aufbauen


Eine weitere Grundlage, um deine Kommunikation zu verbessern, ist das Aufbauen und Festigen einer echten Beziehung zu deinen Mitarbeitern. Dazu erhöhen persönliche Beziehungen die Mitarbeiterbindung.


Mitarbeiter verlassen Manager, nicht Unternehmen.

Alle Vorgesetzten sollten eine echte Bindung zwischen ihnen und ihren Mitarbeitern anstreben. Nur so bekommen sie das Gefühl, dass sie mit ihren individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten eine bedeutende Rolle im Team und im Unternehmen spielen.


Und das geht das einfach: zuhören! Durch das aktive Zuhören lernst du sie kennen. Zeige echtes Interesse an ihrem Arbeits- und Privatleben. Je nach Mitarbeiteranzahl kann es notwendig sein, sich dass eine oder andere Detail zu notieren, um es nicht zu vergessen.


Legen deinen Fokus auf deine Mitarbeiter und du wirst ihr Engagement am Unternehmen erhöhen.



Die Power von Small Talk


Der Small Talk ist bei vielen Personen heutzutage nicht sehr beliebt. Bei ihnen gilt er als oberflächliche Zeitverschwendung.


Dabei ist der Small Talk enorm wichtig, damit die weitere Kommunikation gelingen kann!

Als erstes können wir mit ihm unsere Stimmung angleichen. Kommunizierende sollten - insbesondere für längere Gespräche - ein ähnliches Energielevel vorweisen. Small Talk kann hier perfekt als Warm Up genutzt werden, um sich als Gesprächspartner einpendeln.


Außerdem erleben wir durch ihn die Kommunikationsfähigkeiten unseres Gegenübers und können uns ebenfalls an dieses Niveau anpassen.



Basis Infos und Vertiefung


Deine Mitarbeiter sind unterschiedlich und reagieren unterschiedlich auf Ereignisse und Ankündigungen.


Es gibt solche, die geben sich mit einer kurzen Bekanntgabe zufrieden, andere haben ein paar Nachfragen und wieder andere wollen so viele Informationen wie möglich erhalten. Hier gibt es keinen one-size-fits-all Ansatz.


Um jedem gerecht zu werden, solltest du daher allen gleichzeitig die wichtigsten Auskünfte geben und für die Interessierten vertiefende Informationen anbieten. So haben sie die Wahl, wie viel sie wissen möchten und werden weder gelangweilt noch fühle sich außen vor gelassen.



Wie du Menschen überzeugst


Im Berufsleben ist es wichtig zu wissen, wie du Menschen überzeugst. Viele Menschen denken, dass sie anderen ihre Meinung näher bringen, wenn sie sie möglichst stark und sicher vertreten.

Leider passiert genau das Gegenteil: je stärker wir unseren Standpunkt vertreten, desto eher verhärten sich die Fronten und desto weiter distanziert sich mein Gegenüber. Wenn du auf ihn einredest, darauf beharrst, dass du Recht hast und vielleicht sogar seine Meinung lächerlich machst, erreichst du nichts als Distanz und Antipathie.


Wenn du stattdessen mehr Interesse und Verständnis für die Ansicht deines Gesprächspartners aufbringst, baust du eine Brücke zwischen euch und desto eher ist auch er bereit, deine Meinung zu akzeptieren.


Du überzeugst also Menschen am ehesten, wenn du sie nicht deutlich versuchst zu überzeugen.

Nur wenn du erwähnst, dass du dich irren könntest, werden deine Mitarbeiter in Erwägung ziehen, dass auch sie falsch liegen könnten.



Lob & Dankbarkeit


Überall lesen wir, dass wir möglichst viel Lob aussprechen sollen. Loben soll erwünschtes Verhalten ermutigen und Anerkennung für dieses ausdrücken.


Wichtig ist, das Lob in der angebrachten Stärke zu geben, denn zu schwaches oder zu starkes kann nicht nur wirkungslos sondern sogar kontraproduktiv sein.


Zudem wird Lob meistens hierarchisch von oben nach unten vergeben. Zu hören, dass wir etwas gut machen hat einen größten Effekt von Menschen, die etwas genauso gut oder sogar besser können.


Wenn du deinen Mitarbeitern öfter das Gefühl von einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe geben willst, dann bedanke dich bei ihm. Dankbarkeit ist auch eine Anerkennung von Leistung und betont noch stärker als Lob, wie wichtig eine Handlung für dich als Chef war.



Kommunikationsregeln für non-verbale Kommunikation


Das einfache und gleichzeitige schwierige an non-verbaler Kommunikation ist, dass sie authentisch ist. Bis wir uns überlegt haben, wie wir auf etwas reagieren und was wir sagen wollen, hat unser Körper schon längst eine sichtbare (und teilweise hörbare) Antwort gegeben.


Genau deswegen ist es super wichtig, non-verbale Kommunikation zu lernen und deinen Mitarbeitern zu lehren. Daher beschäftigen wir uns nun kurz mit verschiedenen Arten von nicht gesprochener Sprache.


Im Endeffekt dreht sich alles um eine selbstsichere Kommunikation. Selbstsichere Menschen sind beeinflussend. Sie können uns besser von ihren Meinungen, Produkten oder von sich selbst überzeugen.



Körperhaltung & Gestik


Unsere Körperhaltung spiegelt direkt wieder, wie wir uns fühlen und wie wir zu uns oder unseren Mitmenschen stehen. Sie verrät uns daher oft, wenn wir lügen, da sie die Wahrheit ausstrahlt.


Wenn wir uns unsicher und unwohl fühlen, machen wir uns - ganz unbewusst und automatisch - klein, als würden wir uns verstecken wollen. Unsere Bewegungen werden kleiner und beiläufiger, wie beispielsweise verstärktes Kratzen.


Sind wir dagegen selbstsicher und fühlen uns wohl sitzen bzw. stehen wir aufrecht. Wir haben kein Problem damit, gesehen zu werden und Platz einzunehmen. Auch unsere Gesten werden größer.


Doch nicht nur unsere Gefühlslage beeinflusst unsere Körperhaltung: unser Körperhaltung kann auch unsere Gefühlslage verändern!

Wir müssen nicht erst unser Selbstvertrauen verstärken, um unsere Körpersprache zu verbessern, wir können unser Selbstvertrauen mit unserer Körpersprache erhöhen!


Das funktioniert nicht von jetzt auf gleich, doch die eigene Körperhaltung bewusst zu stärken wird sich dauerhaft auf deine Kommunikationsstärke positiv auswirken.


Unser Körperhaltung zeigt auch, wie wir zu unserem Gesprächspartner und dessen Aussagen stehen. Wir können uns zuwenden oder abwenden, still stehen oder hin und her wippen, weil wir eigentlich lieber gehen wollen.



Mimik und Augenkontakt


Es sind nur kleinste Bewegungen in unserem Gesicht, die eine enorme Wirkung in Gesprächen haben können. Wir runzeln die Stirn, wenn wir etwas ablehnen, ziehen die Augenbrauen hoch, wenn uns etwas überrascht und verdrehen unsere Augen, wenn genervt sind.


Achte unbedingt auf die kleinen Zeichen, denn meist sind sie, was unser Gegenüber ehrlich fühlt.

Spreche deinen Gegenüber direkt und freundlich darauf an und löse so eventuelle heimliche Unstimmigkeiten sofort auf.


Setze deine Mimik bewusst ein und sende nur Zeichen, die du auch senden möchtest. Gewöhne dir ab, deine Mimik dem Zufall oder deiner natürlichen Stärke zu überlassen. Denn was für den einen eine leichte Reaktion ist kann von jemand anderem als eine starke Emotion wahrgenommen werden.


Der Augenkontakt ist ein weiteres Zeichen davon, wie selbstsicher wir uns in einem Gespräch fühlen. Neben dem klassischen Blickkontakt kannst du auch noch mehr Methoden zur Kommunikation mit den Augen einsetzten.


Z.B. kannst du jemanden anschauen, wenn eine dritte Person redet und so zeigen, dass es dich interessiert, wie diese Person auf das Gesagte reagiert. Dies kannst du oft in Gruppen erleben, wenn eine Person unausgesprochen das Sagen hat, schauen alle anderen immer erst zu dieser Person und reagieren dann.



Das Lächeln


Ein Lächeln signalisiert nicht nur deinen Mitmenschen wie happy und freundlich du bist, sondern auch dir selbst. So kannst du dich selbst zu einer leicht besseren Stimmung manipulieren.


Lächeln und Lachen nehmen wir ebenfalls als Selbstvertrauen wahr. Wer traut sich schon, draußen lächelnd herumzulaufen und fremde Menschen anzulächeln? Selbstsichere Menschen.


Dazu wirkt ein strahlendes Gesicht anziehend auf uns, da es Spaß und Freude ausstrahlt, wovon wir gern Teil sein möchten. Und wir hören ein Lächeln sogar am Telefon heraus.


Ein Pro-Tipp für das Lächeln: Lächle nicht jeden Menschen sofort an.

Schaue andere menschen erst ein, zwei Sekunden an an und fange dann an groß zu grinsen. So suggerierst du, dass du dich wirklich freust, diese Person zu sehen und nicht jeden Menschen auf diese Weise begrüßt. (Das geht teilweise auch am Telefon, wenn du wartest, bis dein Gesprächspartner dir seinen Namen nennt.)



Stimme


Zu guter Letzt beschäftigen wir uns mit unserer Stimme, denn auch sie gibt uns in Konversationen viele extra Informationen. Wobei dies sehr situations- und kontextabhängig ist.


Selbstsichere Menschen sprechen generell mehr, lauter und deutlicher, während unsichere Menschen dazu tendieren, weniger und leiser zu sprechen. Als würden sie das Motto nutzen: wenn mich keiner versteht, weiß auch keiner, was für einen Unsinn ich erzähle.


Denn genau dies ist meist der Grund für Unsicherheit in Gesprächen oder Präsentation. Es ist die Befürchtung nichts Gescheites oder Interessantes beizutragen zu können.


Auch in diesem Punkt nehmen wir unsere Mitmenschen und sie uns wahr und ordnen uns unbewusst ein.



Buchempfehlungen


Zwei Buchempfehlungen möchte ich dir an dieser Stelle aussprechen.


Dale Carnegie - Wie man Freunde gewinnt


Dieses Buch ist ein absolutes Must Read für jeden Arbeitgeber, Arbeitnehmer und auch jeden Selbstständigen. Einfach jeder sollte dieses Buch gelesen haben.


Dale Carnegie schreibt in Wie man Freunde gewinnt - Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden über grundlegende Prinzipien der Kommunikation und wie sie wirken. Es lehrt uns, wie wir beliebt und sympathisch werden, wie wir andere Menschen besser verstehen und wie wir andere Menschen überzeugen können.


Es handelt sich um einen millionenfach verkauften All Time Bestseller.


Leil Lowndes - How to talk to everyone


Leil Lowndes geht in Wie man das Eis bricht: 92 Wege, um mit jedem ins Gespräch zu kommen und Vertrauen aufzubauen einen Schritt weiter und gibt uns konkrete Handlungsanweisungen für spezifische Situationen.


Die Autorin gibt uns Tipps und Tricks zu unserer Körpersprache, Themen- und Wortwahl und unserem Verhalten allgemein. Dadurch können wir auch die Verhaltensweisen und Redearten unserer Mitmenschen besser analysieren und interpretieren.


Fazit: Du kommunizierst rund um die Uhr - also mache es clever!

  • Wir alle kommunizieren jeden Tag und viele Menschen denken daher, dass sie gut darin sind.

  • Kommunikation ist nie objektiv, sondern immer subjektiv.

  • Wir müssen uns bewusst machen, mit wem wir kommunizieren.

  • Die Basis für gute Kommunikation ist das aktive Zuhören.

  • Die unternehmensinterne Kommunikation ist kein Nebenjob und bedarf Experten.

  • Die Kommunikation ist so wichtig, da

  • wie wir etwas kommunizieren meist wichtiger ist, als was

  • sie das Miteinander steuert

  • sie uns ermöglicht, die passenden Kandidaten zu finden

  • Verbale Kommunikation bezeichnet gesprochene und geschriebene Sprache.

  • Non-verbale Kommunikation bezeichnet jegliche Kommunikation ohne gesprochene und geschriebene Sprache wie Mimik, Gestik oder visuelle Kommunikation.

  • Die digitale, asynchrone Kommunikation ist im Arbeitsleben allgegenwärtig und gibt viel Spielraum für Interpretationen.

  • Arme Kommunikationsmedien werden von einem bzw. wenigen unserer Sinne wahrgenommen, während reiche Medien mehrere von ihnen reizen.

  • Die Kommunikationsregeln für verbale Kommunikation lauten:

  • Das Sender-Empfänger-Modell im Hinterkopf haben

  • Sei interessiert und nicht interessant

  • Habe ein offenes Ohr für deine Mitarbeiter

  • Wähle Zeitpunkt und Medium mit Bedacht

  • Baue eine persönliche Beziehung auf

  • Small Talk kann eine enorme Power haben

  • Biete nach den Basis Informationen stets Vertiefungsmöglichkeiten an

  • Du überzeugst Menschen, in denen du ihnen entgegen kommst

  • Lobe nicht nur, sei auch dankbar

  • Die Kommunikationsregeln für nonverbale Kommunikation lauten:

  • Unser Körperhaltung und Gesten werden kleiner, wenn wir uns unwohl fühlen

  • Das Gleiche gilt für unsere Stimme: sie wird leiser, wenn wir unsicher sind

  • Wir können mit unserer Körperhaltung unsere Gefühlslage beeinflussen

  • Übe, deine Mimik bewusst einzusetzen und nicht immer automatisch zu reagieren

  • Lächeln und Lachen machen sympathisch, neugierig und attraktiv.


Hier gibt’s das Grundlagen der Kommunikation PDF